Ist der CCleaner sinnvoll? Eine Einschätzung mit Vor- und Nachteilen (2024)

CCleaner: Pros und Kontras im Überblick

Ist der CCleaner sinnvoll? Eine Einschätzung mit Vor- und Nachteilen (1)

Viele Nutzer schwören auf den CCleaner. Wir reflektieren: Braucht es ihn? Anhand einiger Punkte zu dem Utility wägen Sie ab, ob Sie ihn behalten, deinstallieren oder ergänzen sollten.

Foto: iStock.com/Artjom Kissler

Uhr

Sebastian Kolar

Der kurz CCleaner genannte Crap Cleaner gehört zu den populärsten Optimierungs-Programmen für Windows. Es gibt ihn auch für den macOS und für Android. In diesem Artikel besprechen wir, ob und wie er Windows-Anwendern nützt.

Lohnt es sich, den CCleaner einzusetzen, und ist er empfehlenswert? Kurz gesagt: "Jein" und "es kommt darauf an". Die Software leistet einen guten Job, was das Auffinden von Datenmüll im

Dateisystem

und in der

Registry

angeht. Damit gewinnen Sie mitunter so einigen freien Speicherplatz und putzen auch die Registry so durch, dass Deinstallationsspuren darin von längst entfernten Programmen verschwinden. Diverse Extra-Funktionen versetzen die Software außerdem in die Rolle eines kleinen Allrounders: Eigentlich erwartet man bei einem Programm mit "Cleaner" im Namen ja nur funktional abgedeckte Ballast-Lösch-Aspekte, doch den Autostart aufräumen, Dienste optimieren und Software sowie Browser-Erweiterungen deinstallieren geht damit auch.

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Die Vor- und Nachteile liegen beim CCleaner dicht beieinander

Eher zurückhaltende PC-Säuberung, aber oft gründlich genug

Die Tatsache, dass der CCleaner relativ konservativ Datenmüll löscht, sorgt dafür, dass nach einer getaner Bereinigung mit ihm Windows meist funktionsfähig bleibt. Es geht nichts kaputt. Zur Sicherheit lassen sich im Rahmen von Registry-Bereinigungen auf Wunsch (

REG-Datei-

)Backups anlegen; beim Schrubben des Dateisystems geht das mit dem CCleaner wiederum nicht (das kommerzielle Konkurrenz-Tool "

WashAndGo

" von Abelssoft beherrscht so etwas).

Andere Cleaning-Tools schlagen eher über die Stränge und werfen mehr virtuellen PC-Unrat ab, gefährden damit aber teilweise in erhöhtem Maße die

System-Stabilität

. Doch muss bei den CCleaner-Mitbewerbern angesichts von deren gesteigertem Putzfimmel-Grad nicht zwingend Windows die Segel streichen, bei einer ausgereiften Arbeitsweise (Engine) haben Sie hier wenig bis nichts zu befürchten. Ein krasses Beispiel in puncto "viel gründlicher als der CCleaner" ist der zu erwerbende Registry-Cleaner "

Registry First Aid

", der manchmal über das Ziel hinausschießt.

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Mehrere Tuning-Tools zusammen im Einsatz

Wenn Sie den CCleaner mit anderen Cleaning-Tools kombinieren, profitieren Sie von einer penibleren Säuberungsmethodik für Ihren PC. Wenn sich infolge eines gemixten Software-Einsatzes Probleme ergeben, sind diese indes nicht unbedingt (allein) dem CCleaner anzukreiden, sondern einem bestimmten Tool-Kandidaten oder dem Wechselspiel aus den multiplen Helfern.

Wobei sich gut und gerne die Kräfte von zwei, drei Tuning-Tools bündeln lassen, ohne dass etwas schiefgeht. 20 Tuning-Tools mit ähnlichen Aufgaben auf seinen PC loszulassen, zerschießt hingegen vermutlich eher dessen Software-Basis – und macht eine Windows-Neuinstallation für eine Reparatur notwendig.

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Zuverlässige Arbeitsweise

Der CCleaner arbeitet zuverlässig, was der Artikel-Autor seit Jahren so erlebt. Es war noch nie ein Windows-Clean-Install infolge einer falschen Arbeitsweise des Programms notwendig. Kritische Forendiskutanten sehen das freilich anders. Dennoch ist das Programm nicht frei von Macken: Dessen Kommerzialisierung samt eingeblendeter Werbung nervt. Man ist geneigt, irgendwann nachzugeben und die Professional-Edition zu erwerben, die die Free-Variante der Anwendung mithilfe von teilweise penetranten Pop-ups promotet.

Und auch nicht alle funktionalen Neuerungen der letzten Jahre stoßen bei der Anwendergemeinde auf Gegenliebe: Ob ein Software-Deaktivierer und ein Treiber-Updater notwendig sind, die im CCleaner nicht von Anfang an dabei waren, ist Ansichtssache. Stören Sie sich an so etwas nicht, empfinden Sie es in der Anwendung womöglich als eine Bereicherung (wobei für die Verwendung von derlei die Lizenzierung von CCleaner Professional anfällt).

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Foto: COMPUTER BILD

Ist der CCleaner Bloatware? Für manche Zeitgenossen schon

Angesichts von so manchem Extra, das über die Kernfunktionalität eines reinen PC-Cleaners hinausgeht, den sich manche wünschen, betrachten einige Personen den CCleaner mittlerweile als

Bloatware

und zählen ihn zu den schlimmsten PC-Programmen. Es existieren entsprechend abfällig wertende YouTube-Videos. So weit muss man nicht gehen.

Es stimmt aber, dass der CCleaner nicht mehr so schlank ist, wie er es einst war, und dass ihm selbst eine Code-/Funktions-Diät, die er ansonsten Windows beschert, guttun würde. Davon würde nebenbei sein eigener Speed profitieren, der unter anderem gleich nach seiner Installation gerne höher ausfallen dürfte. Doch könnten die Entwickler in dem Fall eventuell nicht mehr so gut CCleaner Professional vermarkten: Der CCleaner Free sperrt manche seiner Funktionen und füttert Interessenten hinsichtlich derer an; wer in den Genuss der vollen Feature-Bandbreite kommen will, ist dann angehalten, zu bezahlen.

Ein Fazit zum CCleaner: Lohnt er sich?

Es gab im Hinblick auf den

CCleaner

in der Vergangenheit Skandale (verseuchter Installer, Telemetrie), über die bei der Anwendergemeinde Gras gewachsen ist. Betrachtet man den Status quo, dann lässt sich der CCleaner als gut zu gebrauchen bezeichnen. Wobei er nicht mehr uneingeschränkt zu empfehlen ist, anders als noch vor einigen Jahren, sondern mit qualitativen Abstrichen die PC-SSD betritt. Eine veraltete Version von CCleaner ohne die derzeit vorherrschenden Adware-artigen Defizite sollten Sie aber nicht laden – damit wären Sie einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, einen brandaktuellen Betriebssystem-Release zu beschädigen.

Die sporadisch ausgespielte Werbung im CCleaner und vom CCleaner lässt sich ignorieren und wegklicken, wofür es aber ein einigermaßen beharrliches Durchhaltevermögen braucht. Die Funktionen, die CCleaner Free fehlen und in deren Genuss Sie bei nicht getätigtem Upgrade auf CCleaner Professional nicht kommen, lassen sich bei Bedarf mit externen Programmen nachrüsten.

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Wer bereit ist, Geld für CCleaner Professional auszugeben, schlägt drei Fliegen mit einer Klappe: Die grundsolide Arbeitsweise von CCleaner Free ist auch bei CCleaner Professional gegeben. Werbung für die Professional-Variante sollte dann nicht mehr aufpoppen. Und der hier niedergelassene, funktionsfähige Treiber-Updater arbeitet unseren Erfahrungen nach souverän. Mit dessen Nutzung geht eine gesteigerte Performance einher; ähnlich ist das beim Autostart-Manager, mit dem bereits CCleaner Free Usern bei einem zugemüllten PC in der Regel den größtmöglichen Speed-Zuwachs beschert.

Zwar könnten Sie auch CCleaner Free und

Driver Booster Free

einsetzen, wobei das zweitgenannte Programm den bei CCleaner Free ausgesparten Aspekt "Treiber-Updates" besorgt. Doch ist man auch bei Driver Booster Free nicht vor Werbeeinblendungen gefeit; alles aus einer Hand in der Hinsicht bietet CCleaner Professional.

Wer Programme mit künstlicher Intelligenz verschmäht, darf beim CCleaner aufatmen: Eine solche (Placebo-)Funktion ist in ihn bislang nicht eingezogen. Mit derlei wartet wiederum das umfangreichere Tuning-Paket "

Advanced SystemCare

" auf. Interessant: Diese IObit-Anwendung vollbrachte bei uns das "Kunststück", an Ostern Werbung einzublenden (auch von dieser Anwendung gibt es eine promotete Kaufversion, nicht nur beim CCleaner und beim Driver Booster) – doch auch nach Ostern und dieses Mal wieder österlich geschmückt hagelte es Reklame. Das im Kontext eines propagierten KI-basierten Scans auf Optimierungspotenzial mutet schon ein wenig pikant an. Als Placebo gilt manchem indes zudem der Registry-Cleaner vom CCleaner, der das Betriebssystem nicht beschleunigen und es sogar zerstören können soll. Tatsächlich beschert er Ihnen keine (enormen) Tempogewinne, er macht meist aber auch nichts kaputt – und zumindest theoretisch macht eine Registry-Säuberung hierüber das Gerät rasanter. Wer hier ein gesteigertes Interesse verspürt, liest sich im folgenden Artikel ein: "

Windows-Registry: Autostart mit 250.000 Einträgen vollmüllen – was passiert?

".

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